Nach Wochen und Monaten bin ich wieder im mehr oder weniger schönen Essen mitten im Ruhrgebiet. Hätte ich mir einen Platz in der Welt aussuchen können, Essen wäre es definitiv nicht gewesen. Aber gut, man ist ja dann doch hier aufgewachsen und Heimat ist Heimat und es hätte mich schlimmer treffen können.
Ich habe gedacht, ich stell mal einen meiner Lieblingsparks in Essen vor, den Grugapark.
Gruga steht übrigens für: Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung.
Ich glaube ich kann sagen, dass so ziemlich jeder Essener mit dem Grugapark groß geworden ist. Mindestens einmal im Jahr gab es auch einen Klassenausflug dort hin.
Als Kinder sind wir in die Gruga, um auf den unzähligen Spielplätzen zu spielen, im Tierzoo Tiere zu streicheln und auf dem Ponyhof zu reiten. Als Teenies sind wir dann dort hin um zu machen, was man tut, wenn man 16 ist.
Heute gehe ich den Grugapark, um zu sporten oder einfach spazieren zugehen. Bäume, Tiere, Wasser, Wiese, Architektur, Konzerte, Kunst. Hier ist echt für jeden was dabei.
Wer entweder vor 9 h morgens oder nach 17 h in die Gruga geht, spart sich auch den Eintritt (4 Euro für Erwachsene). Ist also auch etwas für Leute die knapp bei Kasse sind.
Die Gruga hat jetzt auch einen Calisthenics Park, einen Street Workout Park, einen Parkour Park, nennt es wie ihr wollt, von dem Hersteller HardBodyHang. Das ist mein derzeitiges Grugapark/Essen Highlight, das hier auf gar keinen Fall zu kurz kommen darf.
Es gibt Klimmzugstangen, Sprossenwände, Hangelstangen (Monkeybar) und mehr. Ich bin nicht sehr groß, daher sind die Geräte ideal für mich. Im Sommer in der Gruga zu trainieren ist natürlich cool, danach kann man immer noch einen kleinen gediegenen Spaziergang machen.
Ich übe hier vor allem Klimmzüge (es geht schleppend voran), aber die Möglichkeiten sind endlos. Ein erwachsenen Spielplatz sozusagen. Ich hoffe, es gibt da zukünftig noch viel mehr von überall in Essen.
Der Calisthenics Park befindet in der Nähe des Eingangs in der Norbertstraße, neben dem Grugabad und ist direkt neben den Ponys zu finden, kann man eigentlich kaum verfehlen.
Ab Essen HBF kann man mit der U 11 bis Messe Süd / Grugastadion fahren, das ist auch die Endhaltestelle.
Früh morgens ist meine liebste Zeit. Ich liebe die Ruhe, die mir die Morgenstunden geben, alles glitzert noch und schläft. Man kann dem Grugapark beim Aufwachen zuschauen.
Wenn ich das Hunderwasserhaus in der Gruga sehe, denke ich immer sofort an ein Märchen. Ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige bin! Das Hundertwasserhaus steht hier aber nicht nur zur Zierde, sondern bietet Eltern von kranken Kindern die im Uniklinikum behandelt werden, die Möglichkeit in der Nähe ihrer Kinder zu sein. Mehr Infos gibt es auf mcdonalds-kinderhilfe.org und auf grugapark.de
Essen hat wirklich unglaublich viele Erholungsflächen. Das ist mir allerdings erst sehr spät klar geworden. In vielen Städten, die ich über die Jahre gesehen habe, fehlte mir das Grün immer sehr. Das liegt schlicht daran, dass ich „Großstädter“ mit Grün um mich herum großgeworden bin. Bis ich auf den Trichter gekommen bin, hat es mein ganzes Leben gedauert!
Die WAZ hat da auch schöne Artikel zu verfasst: So grün ist Essen – die Parks und Gärten der Stadt
Naja vielleicht ist Essen ja doch mehr als weniger schön. Wer hätte das gedacht?!
Update 2016: Jeden Sonntag um 11:15 Uhr triffts sich die Calisthenicsgruppe zum kostenlosen angeleiteten Training bei Wind und Wetter. Die Truppe ist super und jeder ist willkommen. Treffpunkt ist immer der Parkourpark neben dem Ponyhof.